Lege deine Finger an die Unterseite deines Handgelenkes oder an die Halsschlagader, um deinen Puls zu fühlen. Solch eine Anweisung gab ich früher als Religionslehrer meinen Schülerinnen und Schülern im Unterricht. Es dauerte eine Weile, bis sie die richtige Stelle gefunden hatten und manche brauchten Unterstützung. Für viele war es eine neue Erfahrung, den Puls zu spüren. Durch das Mitzählen konnten sie hautnah erleben, wie oft ihr Herz in einer Minute schlägt. Dabei stellten sie fest, dass zwar alle in einem bestimmten Bereich liegen, aber jedes Herz in seinem eigenen Rhythmus schlägt. Mit Musikinstrumenten versuchten wir den Takt des Herzschlages zu spielen und einen gemeinsamen Rhythmus zu halten. Wenn dies einigermaßen funktionierte, kam zum Klang der Instrumente der Klang der Stimmen mit dem Lied ‚Gott im Herzen‘: „Ich spür in meinem Herzen den Rhythmus dieser Welt. Es schlägt seit ich geboren, denn Gott hat mich erwählt. Gott ist in meinem Herzen und spricht zu mir im Du, es schlägt ohne mein Zutun und fragt mich nicht wozu“.
Ich wünsche Ihnen und mir, dass Gott in unserem Lebensrhythmus mitspielt und seine Stimme in unserer Lebensmelodie mitklingt. Wenn wir aus dem Takt kommen und Misstöne von uns geben, können wir bitten, dass er in seiner Barmherzigkeit auch unser Herz wieder richtig pulsieren lässt.
Diakon Bernd-Günter Barwitzki, ofs